Die Schweiz beendet die EM-Vorrunde auf Rang zwei

von Fabio Baranzini / Swiss Faustball

Nach zwei souveränen 2:0-Siegen gegen Österreich und Italien müssen sich die Schweizer im letzten Gruppenspiel dem Titelverteidiger aus Deutschland klar mit 0:2 geschlagen geben.

Die Schweizer Faustball Nationalmannschaft ist mit drei Niederlagen aus vier Testspielen in der EM-Vorbereitung an die europäischen Titelkämpfe nach Adelmannsfelden gereist. Nicht die optimale Ausbeute, vor allem weil die Beteiligten mit den gezeigten Leistungen nicht zufrieden waren. Nationaltrainer Oliver Lang bemängelte vor allem, dass der Biss und die Emotionen gefehlt hätten. Genau daran appellierten er und sein Co-Trainer Hanspeter Brigger bei der Mannschaftsbesprechung am Donnerstabend und auch kurz vor dem Auftaktspiel gegen Österreich heute Morgen.
Und das verfehlte seine Wirkung nicht. Schon nach dem ersten verwandelten Punkt zum 1:0 im ersten EM-Spiel gegen Österreich waren die Emotionen da. Das Schweizer Team um Captain Ueli Rebsamen war vom ersten Ballwechsel an bereit – auf und neben dem Spielfeld. Mit Rebsamen am Service, dem formstarken Raphael Schlattinger, der vor wenigen Tagen mit dem TSV Calw den dritten Rang in der Deutschen Meisterschaft geholt hatte, am Rückschlag, sowie dem Trio Malik Müller, Mario Kohler und Nicolas Fehr in der Abwehr konnten die Schweizer schnell vorlegen. Über die gesamte Partie hinweg waren die Schweizer das bessere Team und konnten den EM-Auftakt gegen Österreich mit 2:0 (11:6, 11:8) erfolgreich gestalten. Eine starke Leistung – oder wie es Nationaltrainer Oliver Lang bei der Mannschaftsbesprechung direkt nach der Partie formulierte: «Jungs, das war sehr cool. Ein grosses Kompliment an euch alle, ihr habt genau das umgesetzt, was wir vor der Partie abgemacht hatten.»

Pflicht erfüllt gegen Italien
Nach dem erfolgreichen Start ins Turnier wartete im zweiten Vorrundenspiel Italien. Ein Spiel, in das die Schweizer als klare Favoriten starteten. Und dieser Rolle wurden sie bei garstigen Bedingungen – kurz vor dem Spiel begann es zu regnen – absolut gerecht. Beim 11:6, 11:5 liessen sie nie etwas anbrennen und konnten alle zehn Spieler einsetzen. «Wir zeigten eine konzentrierte Leistung und haben mit diesem Sieg unsere Pflicht erfüllt», analysierte Captain Ueli Rebsamen.
Damit kam es im dritten und letzten Spiel der Vorrunde zum Gipfeltreffen mit Gastgeber und Titelverteidiger Deutschland. «Die Ausgangslage ist klar: Wir wollen das Spiel gewinnen und als Gruppensieger in den zweiten Tag gehen. Dafür müssen wir wiederum aggressiv ins Spiel starten und sofort vorlegen», motivierte Trainer Oliver Lang seine Jungs bei der Ansprache vor dem Spiel.

Deutschland zu stark
Doch diesmal konnten die Schweizer die Vorgabe des Trainerteams nicht umsetzen. Im Gegenteil: Deutschland war von Beginn an die dominierende Mannschaft beim letzten Spiel des Tages auf dem Center Court und konnte sich sogleich absetzen. Auf diesen frühen Rückstand konnten die Schweizer nicht mehr reagieren, was aber auch daran lag, dass Deutschland eine sehr starke Leistung abrufen konnte. «Wir brachten unseren Service nicht rein und konnten kaum Druck erzeugen. Sie servierten dagegen sehr stark und brachten alle Zuspiele präzise an die Leine», so Oliver Lang. «Wir wurden von Deutschland richtig überfahren – das muss man fairerweise so sagen.» Damit beenden die Schweizer die Gruppenphase auf dem zweiten Rang hinter Deutschland.

Resultate:
Europameisterschaft. Männer. in Adelmannsfelden. Vorrunde. Gruppe A: Schweiz vs. Österreich 2:0 (11:6, 11:8), Schweiz vs. Italien 2:0 (11:6, 11:5), Schweiz vs. Deutschland 0:2 (5:11, 3:11). – Rangliste:1. Deutschland 3/6, 2. Schweiz 3/4, 3. Österreich 3/2, 4. Italien 3/0.

Zurück