«Diesmal könnte es reichen, um Jonas Titelserie zu brechen»
von Fabio Baranzini / Swiss Faustball

In wenigen Tagen beginnt die neue Meisterschaft der Frauen. Wir haben mit Nationaltrainer Toni Lässer über die Ausgangslage gesprochen im Kampf um den Titel und den Abstieg.
Wenn man sich umhört, dann sind Diepoldsau und Jona die meist genannten Favoritinnen auf den Titel. Siehst du das auch so?
Ja, ich gehe auch davon aus, dass es in diesem Sommer wieder auf dieses Duell hinauslaufen wird im Kampf um den Meistertitel. Jona und Diepoldsau sind derzeit nun mal die stärksten Teams in der Schweiz.
Gibt es für dich in diesem Duell einen Favoriten? In der Halle hat Diepoldsau zuletzt zwei Mal gewinnen können, aber auf dem Feld noch nicht.
Ich tippe in dieser Saison auf Diepoldsau. Das Team hat in den letzten Wochen intensiv trainiert, um noch einmal einen Schritt nach vorne zu machen. Ich denke, dass es diesmal reichen könnte, um Jonas Titelserie zu brechen.
Glaubst du, dass noch ein anderes Team ins Titelrennen eingreifen kann? Im letzten Jahr stand Neuendorf im Final und auch Kreuzlingen hat sich wiederholt als sehr hartnäckiger Gegner erwiesen.
Wenn jemand in den Titelkampf eingreifen kann, kommen dafür nur Neuendorf oder Kreuzlingen in Frage. Ich bin gespannt, wie sich Kreuzlingen mit dem neuen Trainerduo entwickelt. Da liegt sicher noch etwas drin. Ich schätze Kreuzlingen in dieser Saison etwas stärker ein als Neuendorf und traue ihnen eine Überraschung zu. Aber auch Neuendorf darf man auf keinen Fall abschreiben.
«Wir wollen diese Zeit nutzen, um uns technisch weiterzuentwickeln und zugleich die U18-Nati näher ans A-Team heranführen zu können.»Toni Lässer, A-Nationaltrainer der Frauen
Die NLA ist ja derzeit leistungsmässig zweigeteilt in zwei 4er Gruppen. Wenn wir die Gruppe hinter den Spitzenquartett mit Schlieren, Elgg, Hochdorf und Rebstein anschauen – wie beurteilst du da die Ausgangslage? Für wen könnte es im Kampf gegen den Abstieg eng werden?
Eng dürfte es für Rebstein werden. Ich glaube, dass sie in dieser Saison absteigen werden. Schlieren und Elgg haben beide sehr junge Teams, wobei ich glaube, dass Elgg stärker sein wird. Vorausgesetzt ihre Schlägerin Adéla Lang kann nach ihrer Verletzung wieder spielen. Aus meiner Sicht ist Hochdorf jedoch das stärkste dieser vier Teams.
Genau wie bei den Männern ist auch die Saison der Frauen coronabedingt verkürzt. Es wird eine einfache Qualifikationsrunde ausgetragen an Stelle der Doppelrunde. Ändert das aus deiner Sicht etwas an der Ausgangslage?
Nein, das ist kein Problem für die Teams. Am Ende wird sich die stärkste Equipe durchsetzen, da spielt der Modus keine Rolle.
Corona hat nicht nur die Meisterschaft verkürzt, sondern verunmöglicht auch die internationalen Grossenlässe. Was bedeutet das fürs Nationalteam? Im November hätte ja eigentlich die WM in Chile ausgetragen werden sollen.
Das ist richtig. Wir werden im Kreis der Nationalmannschaft aber natürlich trotzdem weiterarbeiten. Am 27. Juni hatten wir bereits einen ersten Zusammenzug gemeinsam mit der U18-Nationalmannschaft. Drei weitere werden in diesem Jahr noch folgen. Wir wollen diese Zeit nutzen, um uns technisch weiterzuentwickeln und zugleich die U18-Nati näher ans A-Team heranführen zu können.
Und wie siehts mit Ernstkämpfen des Frauen Nationalteams in diesem Jahr aus?
Es wäre schön, wenn wir in dieser Saison noch ein Testländerspiel austragen könnten. Wir sind dran, einen entsprechenden Event auf die Beine zu stellen. Noch ist aber nichts spruchreif.
Kommen wir zum Abschluss noch zu deinem Resultat-Tipp für die Feldsaison 2020 der Frauen:
1. Diepoldsau
2. Jona
3. Kreuzlingen
4. Neuendorf
5. Hochdorf
6. Elgg
7. Schlieren
8. Rebstein