Sensationell: Wigoltingen ist Europacup-Sieger!
von Fredi Fäh / Swiss Faustball
Damit konnte niemand rechnen. Zwar zählte Wigoltingen zum engeren Favoritenkreis, doch der Gewinn des EFA 2016 Fistball Men's European Cup kommt dennoch einer Sensation gleich.
Die Thurgauer hatten die Vorrunde hinter dem VFK Berlin auf dem zweiten Gruppenrang beendet. Sie mussten sich die Halbfinal-Teilnahme via die Zwischenrunde verdienen und taten dies mit einem souverän herausgespielten 3:0 (11:5, 11:5, 11:6) gegen den österreichischen Spitzenklub Linz Urfahr.
Im Halbfinal traf der aktuelle Tabellenführer der Nationalliga A auf den deutschen Vertreter MTV Rosenheim, der sich zuvor ohne Verlustpunkt den Sieg in der Gruppe B gesichert hatte. Wigoltingen zeigte eine starke Leistung und setzte sich glatt mit 3:0 (11:5, 11:8, 11:6) durch. Damit war die Qualifikation für das Endspiel unter Dach und Fach und die angestrebte Medaille bereits gesichert.
Im Final Moral bewiesen
Im Final kam es zur Neuauflage des Duells zwischen Wigoltingen und dem VFK Berlin. Wie schon im Gruppenspiel, als Wigoltingen mit 1:2 ganz knapp unterlag, entwickelte sich ein ausgeglichenes Spiel. Die Deutschen erwischten den etwas besseren Start und gewannen den ersten Satz mit 11:9. Wigoltingen vermochte im zweiten Durchgang seine anfängliche Nervosität abzustreifen und mit einer druckvollen Leistung ein klares 11:5 herauszuspielen. Im hochklassigen Schlagabtausch riss Berlin nach dem dritten Satz (11:7) die Führung wieder an sich, doch Wigoltingen bewies Moral, erzwang mit einem 11:8 im vierten Durchgang einen Entscheidungssatz und vermochte diesen mit einer aufopferungsvollen Darbietung mit 11:6 für sich zu entscheiden. Damit sicherten sich die Thurgauer ihren ersten bedeutenden Titel, nachdem sie in der vergangenen Saison auf nationaler Ebene sowohl in der Meisterschaft als auch im Cup im Final gescheitert waren.
Diepoldsau verpasst die Bronzemedaille
Als grosse Verlierer des Europacup-Turniers in Unterweitersdorf gingen die österreichischen Teams hervor. Nachdem der Titel dieses Wettbewerbs in den vergangenen fünf Jahren jeweils ausnahmslos ins Alpenland gegangen war, klassierte sich diesmal das beste Team aus Österreich auf dem fünften Schlussrang (Linz Urfahr).
Die ersten vier Plätze gingen an Teams aus der Schweiz und Deutschland. Neben Wigoltingen vermochte sich auch der zweite Schweizer Vertreter, der SVD Diepoldsau-Schmitter, positiv in Szene zu setzen. Er sicherte sich mit einem 3:1 (11:7, 12:10, 10:12, 11:6) in der Zwischenrunde gegen Kremsmünster die Halbfinal-Teilnahme und lieferte sich dort gegen den VFK Berlin ein hochklassiges Duell.
Diepoldsau startete mit einem 11:4 furios in die Partie, verlor die folgenden beiden Durchgänge (3:11 und 5:11), schaffte aber mit einem 11:8 im vierten Satz den Ausgleich zum 2:2. Im entscheidenden fünften Satz zogen die Rheintaler mit 8:11 knapp den Kürzeren. Um ein Haar wäre es also zu einem Schweizer Finalduell gekommen.
Im kleinen Final gegen den MTV Rosenheim zeigte Diepoldsau nochmals eine beachtliche Leistung. Nach einem 0:2-Satzrückstand verkürzte man mit einem 11:5 im dritten Satz auf 1:2. Der vierte Durchgang ging dann aber in der Verlängerung mit 10:12 verloren.
EFA 2016 Fistball Men's European Cup: Resultatübersicht
