„Die Kids spüren erstmals das Feeling der grossen Faustball-Familie“

von Fabio Baranzini / Swiss Faustball

Seit 2012 führt Peo Meier das U14-Camp in Rüti und hat in dieser Zeit etliche Neuerungen eingeführt. Letztes Wochenende hat er nun sein letztes Camp durchgeführt. Wir blicken mit ihm auf seine Zeit als Campleiter zurück.

Peo, du hast total sieben U14-Camps geleitet. Was waren deine Highlights, wenn du auf diese Zeit zurückblickst?
Peo Meier: Ich habe sehr viele positive, teilweise sogar euphorische Feedbacks von Kindern und Eltern erhalten. Ich habe nach den Camps jeweils Karten, Mails oder Whatsapp-Nachrichten bekommen. Das hat mich immer sehr gefreut. Zudem war es auch schön, die Kids auf den Faustballplätzen in der ganzen Schweiz wiederzusehen und ihre Entwicklung in den Vereinen und in den Nationalteams zu beobachten.

In deiner Zeit als Campleiter hast du verschiedene Neuerungen eingeführt. Beispielsweise, dass die U18-Natispieler als Coaches mithelfen oder auch, dass die Mädchen am Camp teilnehmen dürfen. Was hat sich dadurch verändert?
Die Mädchen sind seit 2014 mit dabei und seither ist die Stimmung in den Camps meist noch besser als vorher. Im technischen Bereich sind die Mädchen oftmals sehr gut, die Jungs sind dagegen in den Bereichen Kraft und Selbstvertrauen stärker. Bislang ist aber alles immer ohne Probleme abgelaufen.

Wie beurteilst du das Niveau der Campteilnehmer über die letzten Jahre hinweg?
Es ist schwierig, eine grundsätzliche Entwicklung zu beschreiben. Es hat in jedem Jahr vielversprechende Talente dabei. In den letzten Jahren hat allerdings die Leistungsbereitschaft etwas nachgelassen. Die Kids sind sich weniger gewohnt, hart und ausdauernd zu trainieren. Ich bin gespannt, was sich in diesem Bereich künftig tut. In diesem Jahr hatten wir eine Rekordbeteiligung und konnten erstmals nicht alle gemeldeten Kinder berücksichtigen. Ich verspreche mir davon mehr Ehrgeiz bei den Kids.

Wie siehst du die Situation im Schweizer Nachwuchs generell?
Die Mannschaftszahlen sind auch bei der Jugend seit Jahren rückläufig. Wir müssen versuchen, diesen Trend zu stoppen. Mit den verbliebenen Kids wird aber immer besser und zielgerichteter trainiert. Klar ist aber, dass mit der fehlenden Breite die vergangenen Erfolge im internationalen Bereich kaum wiederholt werden können. Ein grosser Lichtblick war der Gewinn der Thurgauer U14-Auswahl am letztjährigen Europa Pokal in Reichenthal. Das stimmt mich wieder etwas zuversichtlicher.

Du gibst nach sieben Camps, die du mit deinen Helfern aus dem Verein und deiner Familie durchgeführt hast, die Leitung ab. Wer wird das Camp im nächsten Jahr organisieren?
Das ist derzeit noch nicht klar. Ich hoffe, dass ein Nachfolger gefunden wird, aber es ist nicht einfach, eine geeignete Person zu finden. Das Camp ist als erster schweizweiter Zusammenzug der Nachwuchsspieler sehr wichtig. Neben den faustballerischen Qualitäten werden auch die sozialen Fähigkeiten der Kids gefördert und sie haben die Möglichkeit, sich mit Gleichaltrigen in einem ungezwungenen Rahmen zu messen. Dabei werden wichtige Kontakte und Freundschaften geknüpft. Die Kids spüren erstmals das Feeling der grossen Faustball-Familie.

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