Keine Medaille für die Schweizer Teams

von Fabio Baranzini / Swiss Faustball

An der U18-Weltmeisterschaft in Roxbury gehen die beiden Schweizer Teams leer aus. Beide verpassen die angestrebte Medaille am Ende deutlich und müssen sich mit dem undankbaren vierten Rang zufrieden geben.

Bei der letzten WM in Eibach vor zwei Jahren konnten sich die Schweizerinnen im Bronzespiel nach einem harten Kampf gegen Österreich durchsetzen und jubelten über eine WM-Medaille. Diesmal haben sich die Österreicherinnen nun revanchieren können. In drei hart umkämpften Sätzen müssen sich die Schweizerinnen im Spiel um die Bronzemedaille mit 0:3 (10:12, 7:11, 9:11) geschlagen geben. «Das ist definitiv eine riesige Enttäuschung für uns – vor allem für die Leistungsträgerinnen, die im nächsten Jahr nicht mehr im U18-Team spielen können», so Nationaltrainer Michael Suter direkt nach dem Spiel. «Wir waren überzeugt, dass wir Österreich schlagen können. Der erste und der dritte Satz haben gezeigt, dass es durchaus drin gelegen wäre, aber leider konnten wir unsere Chancen nicht nutzen.»
Damit müssen sich die Schweizerinnen, die nach den Gruppenspielen den zweiten Rang belegt hatten und sich in der Folge dank einem Viertelfinalsieg über Chile (3:0) für die Halbfinals qualifizieren konnten, mit dem undankbaren vierten Rang begnügen. «Wir sind ganz klar mit dem Ziel, eine Medaille zu gewinnen, nach Amerika gereist. Der Fahrplan hat super gestimmt bis ganz kurz vor Schluss. Wir hatten unsere Chancen gegen Österreich, konnten diese aber nicht packen. In den wichtigsten Momenten hat uns auf allen Positionen etwas die Überzeugung gefehlt. Vielleicht fehlt uns noch etwas die Erfahrung mit Drucksituationen auf internationalem Niveau», bilanzierte Suter und spricht seinen Spielerinnen trotzdem ein Lob aus: «Den Mädels kann man keinen Vorwurf machen. Sie haben alles gegeben – auf und neben dem Platz.»

Zu wenig Durchschlagskraft in der Offensive
Kurz darauf endete auch die Weltmeisterschaft für die U18-Männer mit einer Enttäuschung. Auch sie verloren im Spiel um Bronze gegen Österreich in drei Sätzen mit 0:3 (3:11, 12:14, 3:11). «Wir wurden vor allem im ersten Satz überrollt», so Nationaltrainer Fabio Kunz. «Danach konnten wir aber reagieren und vor allem beim Service mehr Druck erzeugen. In den entscheidenden Momenten hatten wir aber zu wenig Durchschlagskraft in der Offensive.»
Genau wie die Frauen haben auch die Männer damit ihr Ziel an der U18-WM verpasst. Einen Grund dafür sieht auch Fabio Kunz in der fehlenden Erfahrung auf internationalem Topniveau. «Deutschland, Österreich und Brasilien haben Spieler in ihrem Kader, die in den höchsten Ligen ihres Landes Stammspieler sind. Bei uns trauen sich leider nur sehr wenig Vereine aus den obersten Ligen, konsequent auf die Jungen zu setzen. Entsprechend fehlt den Spielern die Erfahrung im Umgang mit dem Druck in den entscheidenden Situationen auf höchstem Niveau», so Kunz, der aus diesem Grund versuchen will, im nächsten Jahr mehr Turniere zu spielen mit seinem Team, um mehr Spielpraxis zu sammeln. «Diese WM hat gezeigt, dass Deutschland, Österreich und Brasilien klar vor uns liegen. Wir müssen dieses Turnier kritisch und sehr genau auswerten und entsprechende Massnahmen ergreifen, damit wir den Bereichen Taktik, Technik und insbesondere Bereitschaft den Anschluss wieder herstellen können», bilanziert Hanspeter Brigger, Chef Leistungssport von Swiss Faustball.

Wer die Teams ganz nah verfolgen will, kann das in den sozialen Medien tun. Auf Facebook und Instagram berichten unsere beiden U18-Teams regelmässig über ihre Erlebnisse an der WM:

Teams, Spielpläne und Livestream gibt es hier.

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