So verlief das U18-Trainingslager in Tenero

von Eva Tüscher und Noemi Thum

Knapp eine Woche verbrachten unsere beiden U18-Nationalmannschaften in Tenero und bereiteten sich auf die Heim EM in Kleindöttingen vor. Was die Nachwuchssportler alles erlebt haben, schildern Eva Tüscher und Noemi Thum in ihrem Bericht:

Ankunft
Auch dieses Jahr durfte das 16er Kader der Damen U18 zusammen mit über 500 jungen Athleten und Athletinnen am Sonntag 21. Mai ins Centro Sportivo nach Tenero reisen. Da an diesem Sonntag jedoch in Jona noch die 2. Meisterschaftsrunde der Frauenligen stattfand, kamen neun Spielerinnen erst relativ spät an. Das wohlverdiente Abendessen konnten wir dann aber doch nicht ganz geniessen, da wir nur eine halbe Stunde später die Eröffnungsfeier stattfand, wo wir eine sehr interessante Vorstellung einer Theatergruppe bestaunen konnten. Danach machten wir uns auf den Weg zu unserem temporären Zuhause. Schon als Mike und Rahel pünktlich um 10 Uhr zur ersten Teamsitzung erschienen, sah unser Zelt, gelinde gesagt, so aus als hätte eine Bombe eingeschlagen. Den Zimmerchef hat es aber offensichtlich nicht sehr gestört, denn dies hat sich auch bis Ende Woche nie geändert.

Tag 1: Nicht alle sind geborene Jonglier-Talente
Am Montagmorgen stand uns die beschwerlichste aller Aufgabe bevor: Die vier Faustballfelder aufstellen. Nachdem das Material mühsam auf unseren Sportplatz geschleppt wurde, benötigten wir zusammen mit den Jungs mehrere Anläufe, bis auch alle Stangen gerade aufgestellt waren. Es besteht jedoch noch Hoffnung, dass sich unsere handwerklichen Fähigkeiten bis nächstes Jahr verbessern könnten ;-)
Die Stimmung wurde danach schnell aufgelockert, denn wir durften zum ersten Mal überhaupt Kinball spielen. Rasch haben wir dabei herausgefunden, dass es von Vorteil ist, wenn man den Ball nicht mit einem, sondern mit beiden Armen spielt, sonst kann es sehr schnell, sehr schmerzhaft werden. Später hat Jana, eine Studentin, die in Magglingen studiert, mit uns eine Einheit zum Thema Koordination durchgeführt. Während dieser wurden einige akrobatische Talente oder auch Antitalente entdeckt. Glücklicherweise ist im Faustball jonglieren nicht besonders wichtig. Am Nachmittag wurde fleissig trainiert, sodass sich einige von uns nach dem Abendessen im Tennis versuchen konnten.

Tag 2: Visualisieren mit Patrizia Kummer
Bevor am Dienstagmorgen trainiert werden konnte, stand ein Theorieblock zum Thema Spielsystem auf dem Programm. Das Besprochene wurde danach in verschiedenen Teams auf dem Faustballplatz in die Tat umgesetzt, wenn auch der Rasen nicht für alle Aufstellungen optimal war. Wie immer fand auch dieses Jahr ein Workshop zum Thema Sportpsychologie statt. Obwohl ein Grossteil auf eine Wiederholung des letztjährigen Workshops zur Progressiven Muskelentspannung gehofft hatte, wurden wir nicht enttäuscht. Unter anderem hat Patrizia Kummer mit uns eine Übung zum Thema „Visualisieren“ durchgeführt. Von Swiss Optik wurde uns dann vor Augen geführt, wie wenig manche von uns eigentlich sehen und andere - zum Beispiel Mike - wurden wiederholt aufgefordert, einen Optiker aufzusuchen.
Am Abend waren mehrere Schweizer Weltklasse Sportler zu Gast, die jeweils mit einer Gruppe von schätzungsweise 30 Sportler/innen verschiedene Posten absolvierten. Themen wie der Auftritt auf Social Media, Karriereplanung und die Sporthilfe wurden behandelt. Ebenfalls hatten wir die Möglichkeit, uns mit einer Karte bei denjenigen zu bedanken, die uns immer unterstützen: Eltern, Trainer oder andere Vereinsmitglieder.

Tag 3: Intensive Trainings
Auch der Mittwoch startete mit dem Frühstück und einem weiteren Training bei sonnigem und warmem Wetter. Am Vormittag folgte ein Workshop zur Athletenschulung, wo man miteinander die zukünftige Faustballkarriere besprach. Zwei Stunden später waren alle nach dem Lunch gesättigt und machten sich wieder auf den Weg zum Trainingsplatz, wo intensiv an Abnahme, Zuspiel und Rückschlag gefeilt wurde. Gegen Abend traf man sich zum Nachtessen mit den U18-Jungs am See, wo Cervelats und Bratwürste grilliert wurden.

Tag 4 und 5: Die definitive Selektion
Die letzten beiden Tage verliefen ähnlich wie der Mittwoch. Allerdings setzte man am Donnerstag den Fokus in der Offensive auf die vorne raus geschlagenen Bälle und in der Defensive auf die Zuspiele für Schussbälle und einfache Abnahmen. Zusammen gingen wir an den letzten Workshop mit den Themen Respekt und Anti-Doping. Durch diese konnte man viele wichtige Sachen dazulernen.
Am letzten Tag wurde alles sauber aufgeräumt und geputzt, um das Zelt später wieder abzugeben. Im Training wurden verschiedene Faustballspiele gespielt, bei denen man Reaktion, Aufmerksamkeit und Konzentration brauchte. Es ging nicht lange und die Felder mussten abgebaut werden. Nachdem alle geduscht und gegessen hatten, wurde für die U18-EM in Kleindöttingen die definitive Mannschaft selektioniert. Nach der offiziellen Verabschiedung vom 3t, stürmten alle auf den Bahnhof für die Heimreise. Es war wieder einmal eine sehr schöne Woche mit viel Sonne, lustigen Momenten und coolen Trainings.

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