Saisonvorschau: Titelverteidigerinnen aus Diepoldsau verstärken sich

von Fabio Baranzini / Swiss Faustball

Am Sonntag beginnt die neue Nationalliga A Meisterschaft der Frauen in der Halle. Dabei zeichnet sich einmal mehr ein interessanter Zweikampf zwischen Diepoldsau und Jona ab. Spannend wird es aber auch im Kampf um den Ligaerhalt.

Im vergangenen Februar hat das Team aus Diepoldsau die Dominanz des TSV Jona durchbrochen und auf spektakuläre Weise nach abgewehrten Matchbällen im fünften Satz gewonnen. Damit holten die Rheininslerinnen den ersten Schweizer Meistertitel in der Vereinsgeschichte. Entsprechend treten sie nun als Titelverteidigerinnnen an und sind damit automatisch das gejagte Team.
Eine neue Situation für Diepoldsau. Doch das beunruhigt Hauptangreiferin Tanja Bognar keineswegs. «Wir können mit viel Selbstvertrauen aufspielen und haben uns dank der Teilnahme an internationalen Events noch einmal verbessern können», so Bognar. Entsprechend ist die Titelverteidigung das erklärte Ziel. Keineswegs ein unrealistisches Vorhaben, denn mit der Deutschen Lena Wahl, die früher beim Spitzenteam aus Dennach gespielt hat, haben sich die Rheininslerinnen im Angriff namhaft verstärkt.

Jona erster Herausforderer
Die stärksten Kontrahentinnen der Titelverteidigerinnen kommen aus Jona. Die Ligadominatorinnen auf dem Feld stellen auch in der Halle ein starkes Team und können in Bestbesetzung antreten. «Wir würden den Titel natürlich gerne zurückholen», sagt denn auch Angreiferin Janine Stoob.
Hinter den zwei Spitzenteams folgen die sechs weiteren NLA-Equipen Elgg, Schlieren, Embrach, Hochdorf, Kreuzlingen und Neuendorf. Am ehesten wird der Mannschaft aus Neuendorf zugetraut, das favorisierte Duo Jona/Diepoldsau zu gefährden. Dass sie die dafür notwendigen Qualitäten mitbringen, haben die Neuendörferinnen in der abgelaufenen Feldsaison bewiesen, als sie beide Spitzenteams geschlagen und sich am Ende die Silbermedaille gesichert haben. Die Solothurnerinnen müssen allerdings den Rücktritt von Melissa Steiner kompensieren. «Wir möchten uns fürs Final4-Turnier qualifizieren und dort um die Medaillen kämpfen», lautet daher die realistische Zielsetzung von Livia Galli.

Kreuzlingen ohne Peterhans
Läuft alles nach Papierform, dürfte sich wohl auch Kreuzlingen für das Final4-Turnier qualifizieren. Die Ostschweizerinnen, die neu von Fabio Tenini und Andy Sprenger trainiert werden, müssen allerdings auch einen gewichtigen Ausfall verkraften. Angreiferin Sara Peterhans weilt wegen eines Sprachaufenthalts in Australien und wird dem Team daher nicht zur Verfügung stehen. «Wir haben bereits in der letzten Feldsaison bewiesen, dass wir die Spitzenteams auch ohne Sara ärgern oder gar schlagen können», sagt Captain Arina Meister. «Wir wollen daher wie letztes Jahr ans Final4-Turnier und uns dort von unserer besten Seite präsentieren.»

Elgg rückt nach
Nicht mehr in den Kampf um den Titel eingreifen wird das Team des STV Oberentfelden-Amsteg. Die Equipe um Captain Sabrina Siegenthaler hat sich freiwillig aus der höchsten Spielklasse des Landes zurückgezogen, da gleich vier Spielerinnen aus familiären und beruflichen Gründen kürzer treten müssen. Die Oberentfelderinnen wagen einen Neustart in der 1. Liga.
Nachgerückt ist der letztjährige NLB-Zweite aus Elgg. Die Elggerinnen, die in der Feldsaison bereits in der NLA gespielt und sich den Ligaerhalt gesichert haben, wollen dies nun auch in der Halle schaffen. «Unser Ziel ist der Ligaerhalt. Idealerweise erreichen wir Rang fünf oder sechs, damit wir in der Abstiegsrunde auf einen schwächeren Gegner treffen», so Oliver Lang, der das Team gemeinsam mit Edi Hagen betreut.

Einige Wechsel in den Teams
Auch die Equipen aus Schlieren, Embrach und Hochdorf geben den Verbleib in der höchsten Schweizer Spielklasse als Saisonziel bekannt. «Ich sehe uns gemeinsam mit Embrach und Schlieren als Abstiegskandidatinnen», sagt Hochdorfs Trainer Daniel Gübeli. Die Aufsteigerinnen setzen vermehrt junge Spielerinnen ein und sind daher nicht mehr ganz so stark einzustufen wie zuletzt.
Auch Schlieren muss mit Sabine Pfister und Simone Eicher zwei namhafte Abgänge verkraften. «Wir müssen uns erst neu finden und an Stabilität gewinnen. Trotzdem wollen wir uns klar absetzen von den Abstiegsplätzen und streben eine Klassierung im Mittelfeld an», so Abwehrspielerin Friederike Wilke. Embrach, das bereits im Sommer den Abstieg in Kauf nehmen musste, kompensiert zwei Ausfälle mit der Reaktivierung von ehemaligen Spielerinnen. Wieder mit dabei sind Irene Rohner, Bettina Wismer und Rachelle Koch. «Wir glauben daran, dass wir in dieser Konstellation den Ligaerhalt schaffen können», sagt Nicole Kunz.

Spielplan:
Nationalliga A, Frauen, Qualifikation, 1. Runde, Sonntag 17. November, 9 Uhr in Affoltern am Albis: Embrach vs. Hochdorf, Jona vs. Neuendorf, Jona vs. Hochdorf, Embrach vs. Neuendorf.– 13 Uhr: Diepoldsau vs. Schlieren, Elgg vs. Kreuzlingen, Diepoldsau vs. Kreuzlingen, Elgg vs. Schlieren.

Nationalliga B Frauen, Qualifikation, 1. Runde, Sonntag 17. November, 9 Uhr in Neuendorf: Alpnach vs. Schlieren II, Neuendorf II vs. Ohringen, Neuendorf II vs. Schlieren II, Alpnach vs. Ohringen.– 13 Uhr: Diepoldsau II vs. Kirchberg, Walzenhausen vs. Rebstein, Kirchberg vs. Rebstein, Diepoldsau II vs. Walzenhausen.

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