TSV Jona verspielt 2:0-Vorsprung und gewinnt erneut Silber

Gold verloren oder Silber gewonnen? Das war die Frage, die sich für das Frauenteam des TSV Jona nach der bitteren 2:3-Niederlage im finalen Duell mit dem TSV Dennach aus Deutschland stellte.

Die Enttäuschung über die erneute Final-Niederlage beim europäischen Champions Cup war unmittelbar nach Spielschluss gross. Es flossen einige Tränen. Verständlich, denn man stand nahe am erstmaligen Titelgewinn dieses prestigeträchtigen Wettbewerbs - sehr nahe sogar. Die Jonerinnen erspielten sich mit ihrem schnörkellosen Aufritt zu Beginn einen komfortablen 2:0-Vorsprung nach Sätzen. Sie entfachten dadurch eine grosse Begeisterung auf der Tribüne. Es sprach alles für das Team von Trainer Martin Stoob, zumal dieses im Final die Mehrzahl der knapp 400 Zuschauer in der heimischen Grünfeld-Arena hinter sich wusste.

Zwei vergebene Matchbälle

Im dritten Durchgang besassen die Gastgeberinnen beim Stand von 11:10 und 12:11 zweimal die Möglichkeit, alles klar zu machen und den diesjährigen EFA Champions Cup zu gewinnen. In beiden Fällen verzog Celina Traxler ihre Angriffsversuche ganz knapp. Der Satz ging schlussendlich mit 13:15 verloren. Das war der Knackpunkt der Partie.

Während sich Jona in der Folge vermehrt unnötige Fehler leistete und mit dem eigenen Unvermögen haderte, drehte Dennach unter der Regie der immer stärker werdenden Angreiferin Sonja Pfrommer auf. Die Folge daraus, waren zwei klare Satzerfolge (11:3 und 11:5) für den deutschen Vertreter, der damit seinen Titel aus dem Vorjahr erfolgreich verteidigte. Damals hatte er sich im Endspiel nach einem verlorenen ersten Satz gegen Jona mit 3:1 durchgesetzt.

Traxler, Berchtold und Münzing im Allstar-Team

Gold verloren, oder Silber gewonnen? Für das Joner Team war es Zweiteres. Mit einigen Minuten Distanz zur finalen Niederlage hatten die Spielerinnen das Strahlen wiedergefunden. Sie jubelten bei der Siegerehrung geschlossen über die gewonnene Silbermedaille. Zurecht, denn das dominierende Team der nationalen Meisterschaft hatte sich auf der internationalen Bühne erneut sehr gut präsentiert. Die Gruppenphase schloss Jona mit dem Punktemaximum ab.Im Halbfinal fegte man den österreichischen Meister Linz-Urfahr mit 3:0 vom Platz und im Endspiel wurde dem scheinbar übermächtigen deutschen Widersacher Dennach viel abverlangt.

Die starken Leistungen der Jonerinnen widerspiegelten sich auch bei der Zusammensetzung des Allstar-Teams am diesjährigen Champions Cup. Mit Celina Traxler, Natalie Berchtold und Nicole Münzing fanden darin gleich drei Spielerinnen des TSV Jona Berücksichtigung. Komplettiert wurde das Allstar-Team durch Sonja Pfrommer und Annakatrin Aldinger vom neuen, alten Champion TSV Dennach.

Je ein Sieg für Oberentfelden-Amsteg und Schlieren

Für die beiden übrigen Schweizer Vertreter am diesjährigen Champions Cup der Frauen verlief der zweite Spieltag etwas erfreulicher als der erste. Sowohl Schlieren als auch Oberentfelden-Amsteg, für welche die Gruppenphase punktlos geendet hatte, resultierte am Sonntag ein Sieg. Oberenfelden-Amsteg setzte sich in der Qualifikationsrunde gegen den österreichischen Vertreter FSC Wels 08 nach einem guten Auftritt mit 2:0 (11:3, 11:9) durch, musste sich hinterher aber im Spiel um Platz fünf dem deutschen Team Selsingen mit 0:2 (5:11, 7:11) beugen.

Schlieren bezog in der Qualifikationsrunde gegen Selsingen eine unglückliche 1:2-Niederlage (6:11 im Entscheidungssatz), gewann dafür das Spiel um Platz sieben gegen Wels souverän mit 2:0 (11:3, 11:9).

Frauen. EFA 2016 Women's Champions Cup in Jona.

Halbfinals: Jona – Linz-Urfahr (Ö) 3:0 (11:9, 11:9, 11:7), Dennach (De) – Moslesfehn (De) 3:1 (11:5, 9:11, 11:2, 11:8.

Spiel um Platz 7: Schlieren – Wels (Ö) 2:0 (15:13, 11:6).

Spiel um Platz 5: Selsingen (De) – Oberentfelden-Amsteg 2:0 (11:5, 11:7).

Spiel um Platz 3: Linz-Urfahr – Moslesfehn 1:3 (11:6, 9:11, 14:15, 8:11).

Final: Jona – Dennach 2:3 (11:8, 11:9, 13:15, 3:11, 5:11).

Schlussrangliste: 1. Dennach (De). 2. Jona. 3. Moslesfehn (De). 4. Linz-Urfahr (Ö). 5. Selsingen (De). 6. Oberentfelden-Amsteg. 7. Schlieren. 8. Wels (Ö).

EFA 2016 Fistball Women's Champions Cup: Komplette Resultatübersicht