U18-WM: Schweizer Frauen holen nach Krimi gegen Österreich Bronze

von Fredi Fäh / Swiss Faustball

War das eine Spannung und Dramatik! Die weiblichen U18-Nationalteams der Schweiz und von Österreich lieferten sich an den Weltmeisterschaften in Eibach-Nürnberg einen unglaublich packenden Kampf um die Bronzemedaille. Die nie aufsteckenden Schweizerinnen feierten nach einem zwischenzeitlichen 1:3-Rückstand ein erfolgreiches Comeback und behielten schliesslich im alles entscheidenden siebten Durchgang das glücklichere Ende für sich. "Das ganze Puzzle zwischen Staff und Team sowie der guten Unterstützung von Dominik Gugerli hat zusammengepasst", stellte Nationaltrainer Michael Suter nach dem tollen Erfolg fest. "Wir sind überglücklich über den Gewinn der Bronzemedaille und können es kaum fassen."

Dabei hatten die Schweizer Nachwuchsfaustballerinnen im Entscheidungssatz eine heikle Phase zu überstehen. Zwar erspielten sie sich nach einem starken Beginn einen 4:1-Vorsprung. Später wandelten sie einen 6:7-Rückstand in eine 8:7-Führung um und beim Stand von 10:9 erspielten sie sich den ersten Matchball. Dieser blieb aber ungenutzt. Stattdessen kam Österreich in der Folge zu zwei Matchbällen. Die Schweizerinnen gerieten in jener Phase stark in Bedrängnis. Sie zeigten jedoch eine unglaubliche Willensstärke, vermochten beide Matchbälle erfolgreich abzuwehren und das berüchtigte Momentum wieder auf ihre Seite zu bringen. Schlussendlich gewannen sie den Entscheidungssatz mit 14:12 und das Spiel um Bronze hauchdünn mit 4:3.

Unglaubliche Spannung von Beginn weg

Das Spiel hatte schon im ersten Satz sehr spannend begonnen. Die beiden Teams lieferten sich einen offenen Schlagabtausch. Der Schweizer Hauptangreiferin Tanja Bognar gelangen immer wieder tolle Abschlüsse, sodass sich ihr Team zwischenzeitlich einen Zweipunktevorsprung herausspielen konnte (5:3, 6:4, 9:7). Beim Stand von 10:8 bekam das Schweizer Nachwuchsteam den ersten Satzball zugesprochen. Dieser konnte jedoch nicht verwertet werden. Österreich glich zum 10:10 aus. Danach punktete die Schweiz wieder und erspielte sich einen weiteren Satzball. Auch dieser blieb unverwertet und Österreich riss die Führung nun an sich (12:11). Doch die Schweiz gab sich nicht geschlagen und bewerkstelligte zweimal in Folge nach einem Rückstand den postwendenden Ausgleich (12:12 und 13:13). Ein Eigenfehler der Österreicherinnen ermöglichte der Schweiz wieder die Führung (14:13), aber Österreich vermochte wieder auszugleichen und machte später nach einem langen Ballwechsel den entscheidenden Punkt zum 15:14-Satzerfolg.

Im zweiten Satz ging es im gleichen Stil weiter. Es war ein ständiges Hin und Her. Mal lag Österreich einen Punkt voraus, dann wieder die Schweiz. Beim Stand von 8:6 für Österreich lag erstmals ein Team mit zwei Punkten in Führung. Österreich erspielte sich auch den ersten Satzball (10:8). Die Schweiz wehrte diesen erfolgreich ab und ging nach drei Punkten in Folge mit 11:10 in Führung. Das Finale war wiederum hart umkämpft. Die Schweiz behielt diesmal das bessere Ende für sich und bewerkstelligte mit einem 14:12 den Satzausgleich zum 1:1.

Nach vier Sätzen mit 1:3 im Rückstand

Im dritten Durchgang lagen die Schweizerinnen von Beginn weg in Rücklage (0:3). Österreich zog später vorentscheidend auf 9:4 davon und gewann den Satz schliesslich mit 11:6. Im vierten Satz geriet die Schweiz zu Beginn wiederum klar in Rückstand (0:4), vermochte aber diesmal zu reagieren, schaffte den Ausgleich zum 6:6 und riss mit 7:6 die Führung in diesem Satz erstmals an sich. Die folgenden drei Punkte gingen dann allesamt an Österreich. Die Schweizerinnen verloren den Satz mit 9:11 und lagen nach dem vierten Satz mit 1:3 im Hintertreffen.

Im fünften Satz meldeten sich die Schweizerinnen eindrücklich zurück. Sie starteten gut, gingen 3:0 in Führung und liessen sich selbst nach dem zwischenzeitlichen Ausgleich der Gegnerinnen zum 4:4 nicht aus der Ruhe bringen. Sie lagen auch in der Folge stets mit einem oder zwei Punkten vorne und brachten den Satz schliesslich mit 11:9 ins Trockene.

Auch im sechsten Satz lagen die Vorteile von Beginn weg auf Seiten des Schweizer Frauenteams. 2:0, 4:2, 6:3 und 7:4 ging dieses in Führung. Österreich kam nochmals bis auf einen Punkt heran (6:7), ehe die Schweizerinnen vorentscheidend auf 9:7 davonzogen und den Satz mit 11:7 gewannen. Damit gelang dem Swiss Team der Satzausgleich zum 3:3.

Was danach folgte, wurde eingangs bereits beschrieben. Nach einem dramatischen Finale sicherten sich die Schweizerinnen die begehrte Bronzemedaille. Der Jubel der Spielerinnen und des Staffs war nach dem entscheidenden Punkt zum 14:12-Erfolg im Entscheidungssatz überschwänglich. Verständlich, denn was sich zuvor auf dem Hauptspielfeld in Eibach-Nürnberg abgespielt hatte, war nichts für schwache Nerven.

Eibach-Nürnberg (De). U18-WM Frauen. Spiel um Platz drei:

Österreich - Schweiz 3:4 (15:14, 12:14, 11:6, 11:9, 9.11, 7:11, 12:14)

WM-Resultatübersicht

 

Überschwängliche Freude bei den Schweizerinnen nach dem gewonnenen Bronzespiel. Bilder Emil Tobler

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