Vier Nationaltrainer treten zum Ende dieser Saison zurück

von Fabio Baranzini / Swiss Faustball


Anton Lässer (Frauen), Yannick Signer und Mathias Ziereisen (U21 Männer) sowie Fabio Kunz (U18 Männer) werden ihr Amt als Nationaltrainer von Swiss Faustball zum Ende dieses Jahres niederlegen. Swiss Faustball dankt dem Quartett ganz herzlich für das grosse Engagement zu Gunsten des Schweizer Faustballsports und wünscht alles Gute für die Zukunft!

Fabio Kunz ist der «Dienstälteste» des Nationaltrainer-Quartetts, das zum Ende des Jahres aufhört. 2010 hat Kunz als Co-Trainer der U18-Nationalmannschaft der Männer begonnen, wurde 2014 Cheftrainer und hatte dieses Amt insgesamt neun Jahre inne. Während seiner Zeit als Hauptverantwortlicher des U18-Nationalteams der Männer hat Fabio Kunz mit seinen Spielern vier Mal EM-Bronze gewonnen und ebenfalls vier Mal den vierten Rang an Weltmeisterschaften erreicht.
Weshalb er sich nach so vielen Jahren als U18-Nationaltrainer zum Rücktritt entschieden hat, begründet er wie folgt: «Ich möchte einerseits mehr Zeit mit meiner Familie verbringen, die in der Vergangenheit sehr oft auf mich verzichten musste. Andererseits ist es nach 14 Jahren an der Zeit, dass jemand anderes übernimmt und frischen Wind ins U18-Nationalteam bringt.» Gefragt nach seinen Highlights hebt er nicht ein einzelnes Resultat hervor. «Die Momente, in denen ehemalige Spieler zu mir gekommen sind und mir gesagt haben, dass sie von ihrer Zeit in der U18-Nati profitieren konnten, waren immer etwas ganz Besonderes.»

Bild: Valentin Weber / IFA Fistball


World Games als krönender Abschluss
Ein Jahr nachdem Fabio Kunz U18-Cheftrainer wurde, hat Anton Lässer sein Amt als Nationaltrainer der Frauen übernommen. Insgesamt hat er von 2015 bis heute sieben Medaillen an internationalen Titelkämpfen gewonnen, wobei sicherlich der Vize-Weltmeistertitel 2018 in Linz und die Silbermedaille an den World Games im vergangenen Sommer herausstechen.
Die Gründe für seinen Rücktritt beschreibt Anton Lässer wie folgt: «Die World Games waren ein grosses Ziel für mich und mein Team. Als Nationaltrainer denkst du in längeren Zeitperioden. Die nächsten World Games sind erst wieder in drei Jahren und da ich zuletzt mit gesundheitlichen Problemen zu kämpfen hatte, habe ich entschieden, dass jetzt der richtige Zeitpunkt für meinen Rücktritt ist.» Gemeinsam mit Anton Lässer wird auch Jogi Bork zurücktreten. Bork war seit 2018 Mentalcoach der Frauen Nationalmannschaft und war in dieser Saison als Co-Trainer mit dabei. Er hatte diese Stelle von Benjamin Marti-Suter übernommen, der zuvor gemeinsam mit Anton Lässer die Geschicke des Frauen Nationalteams geleitet hatte.


Heim-EM als Highlight
2019 haben Yannick Signer und Mathias Ziereisen die U21 Nationalmannschaft der Männer übernommen. Drei Jahre lang führten sie das Team gemeinsam, ehe in diesem Jahr Ziereisen die alleinige Leitung übernommen hat. In dieser Zeit hat die Schweizer U21 Nati an drei Europameisterschaften teilgenommen und dabei drei Mal die Bronzemedaille gewinnen können. «Es ist schade, dass es nie für mehr als Rang drei gereicht hat, auch wenn wir in Jona sehr nahe dran waren. Entsprechend war für mich die Heim EM in Jona das sportliche Highlight meiner Zeit als U21-Nationaltrainer», so Yannick Signer, der bereits 2016 als Co-Trainer in den Staff der U21-Männer gekommen ist. In Zukunft möchte Signer mehr Zeit mit der Familie verbringen und wird zudem gemeinsam mit seinem Bruder den Familienbetrieb übernehmen. «Ich habe die Arbeit als U21-Trainer und die Zusammenarbeit mit den anderen Nationalteams sehr genossen. Die zeitliche Belastung war in den letzten Jahren aber relativ hoch, so dass schon länger klar war, dass ich zum Ende dieser Saison aufhören werde», sagt Mathias Ziereisen.

Ein grosses Dankeschön
Andreas Steinbauer, Chef Leistungssport von Swiss Faustball, würdigt die Verdienste des Trainer-Quartetts wie folgt: «Ich bedauere diese Rücktritte sehr. Ich habe die professionelle und aufopfernde Arbeit der Nationaltrainer immer sehr geschätzt. Ihr Engagement und ihre grosse Leidenschaft für den Faustballsport waren bewundernswert und deshalb gebührt ihnen von meiner Seite und im Namen von Swiss Faustball ein ganz grosses Dankeschön. Ich kann aber auch die unterschiedlichen Beweggründe verstehen, kürzer zu treten. An dieser Stelle wünsche ich Anton, Yannick, Mathias und Fabio für ihre Zukunft alles Gute, weiterhin gute Gesundheit und freue mich, den einen oder anderen weiterhin auf dem Faustball-Platz begrüssen zu dürfen.»

So geht es weiter
In den kommenden Wochen und Monaten geht es nun für Swiss Faustball darum, die Posten der Nationaltrainerinnen und Nationaltrainer neu zu besetzen. Aktuell sind die folgenden Trainerämter offen: A-Nationalcoach der Frauen (2 Personen), U21-Nationalcoach der Männer (2 Personen), U18 Nationalcoach Männer (1 Person) und U18-Nationalcoach Frauen (1 Person). «Die Situation in der Nationalmannschaftskommission (NAKO) ist aufgrund der vielen offenen Posten kritisch. Deshalb appelliere ich an die Faustball Schweiz, mich und Swiss Faustball aktiv zu unterstützen. Die offenen Stellen müssen möglichst schnell besetzt werden. Schliesslich stehen nächstes Jahr bereits wieder attraktive Faustball-Events an, die bestmöglich vorbereitet werden müssen. Ich bin der festen Überzeugung, dass es potenzielle Kandidatinnen und Kandidaten gibt, die diese grossen Lücken füllen können», sagt Andreas Steinbauer.

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