Der STV Wigoltingen feiert seinen ersten Schweizer Meistertitel

Die finale Ausmarchung in Elgg bot den knapp 600 Zuschauern hochstehenden und spannenden Faustballsport. Widnau verlor am Samstag das Halbfinal-Duell gegen Diepoldsau 2:4. Damit war klar, dass FB Widnau seinen Titel aus dem Vorjahr nicht verteidigen könnte. Das Spiel um Platz drei gewannen die Rheintaler am Sonntag gegen Oberentfelden nach einem verlorenen Startsatz letztlich souverän mit 4:1. Damit sicherte sich der enthronte Titelverteidiger zum Abschluss der Feldsaison 2016 die Bronzemedaille.

Die ersehnte Titel-Premiere

Im Final der Männer duellierten sich Wigoltingen und Diepoldsau, die beiden stärksten Mannschaften der zurückliegenden Qualifikationsphase in der Nationalliga A. Wigoltingen erwischte den besseren Start und gewann den ersten Satz mit 11:6. Im zweiten Durchgang lagen die Vorteile von Beginn weg bei Diepoldsau. Die Rheintaler lagen kurz vor Satzende mit 9:7 voraus. Sie zeigten in der Folge Nerven, leisteten sich eine Reihe von Eigenfehlern, so dass Wigoltingen das Resultat noch drehen und den Satz in der Verlängerung mit 13:11 für sich entscheiden konnte.

Die späte Wende im zweiten Durchgang war der Knackpunkt der Partie. Diepoldsau vermochte sich von diesem Schock nicht mehr zu erholen und leistete sich auch in den Sätzen drei und vier zu viele Eigenfehler. Wigoltingen spielte derweil abgeklärt, zeigte in der Defensive starke Aktionen und besass im Angriff mit Nationalmannschafts-Captain Ueli Rebsamen die dominante Figur auf dem Feld.

Die Thurgauer gewannen den dritten Satz mit 11:6 und führten mit einem problemlosen 11:2 im vierten Durchgang die definitive Entscheidung herbei.

Es war eine Machtdemonstration des STV Wigoltingen zum Abschluss des Final-Wochenendes im Schweizer Faustball in Elgg. Das Team von Trainer Raphael Michel krönte mit dem erstmaligen Titelgewinn eine ausgezeichnete Saison. Im Juli hatte sich Wigoltingen bereits den Europacupsieg gesichert. Am 24. September bietet sich den Thurgauern die Möglichkeit, einen weiteren Titel zu gewinnen: Im Rahmen des Schweizer Cupfinals treffen sie in Affeltrangen erneut auf Diepoldsau.

Trotz Problemen zum vierten Titelgewinn

Bei den Frauen ging der Meistertitel 2016 erwartungsgemäss an den TSV Jona. Dieser hatte die Qualifikationsphase mit 10 Siegen aus 10 Spielen klar dominiert und dabei lediglich drei Sätze abgeben müssen.

Das Endspiel gegen Oberentfelden-Amsteg gewannen die Jonerinnen mit 3:0. Das Schlussresultat täuscht etwas über das wahre Kräfteverhältnis auf dem Feld. Zwar dominierte Jona den ersten Satz nach Belieben und gewann diesen mit 11:3. Danach schlichen sich beim Team von Trainer Martin Stoob aber ungewohnte Eigenfehler ein. Während Jona stark abbaute, kam Oberentfelden-Amsteg besser auf. Es entwickelte sich ein offener Schlagabtausch. Die Sätze zwei und drei wurden erst in der Verlängerung entschieden. Jona behielt dabei in beiden Fällen das glücklichere Ende für sich und durfte nach einem Eigenfehler von Oberentfelden-Amsteg zum 12:10 im dritten Satz den vierten Feldmeistertitel in Serie bejubeln.

Nationalliga A, Final-Wochenende in Elgg ZH:

Männer.

Qualifikationsspiel um Spiel um Platz 3:
Walzenhausen – Oberentfelden 3:4 (11:6, 9:11, 6:11, 9:11, 11:7, 12:10, 6:11).

Qualifikationsspiel um Final-Teilnahme:
Diepoldsau – Widnau 4:2 (11:8, 10:12, 11:6, 8:11, 11:7, 11:9).

Spiel um Platz drei:
Widnau – Oberentfelden 4:1 (9:11, 12:10, 13:11, 11:6, 11:6)

Final:
Wigoltingen (Qualifikationssieger) – Diepoldsau 4:0 (11:6, 13:11, 11:6, 11:2)

Schlussrangliste: 1. Wigoltingen (Schweizer Meister). 2. Diepoldsau. 3. Widnau. 4. Oberentfelden. 5. Walzenhausen. 6. Jona. 7. Elgg-Ettenhausen. 8. Vordemwald. 9. Rickenbach-Wilen (Absteiger)

Frauen.

Qualifikationsspiel um die Final-Teilnahme:
Embrach – Oberentfelden-Amsteg 2:3 (2:11, 11:6, 11:6, 4:11, 9:11).

Final:
Jona (Qualifikationssieger) – Oberentfelden-Amsteg 3:0 (11:3, 14:12, 12:10)

Schlussrangliste: 1. Jona (Schweizer Meister). 2. Oberentfelden-Amsteg. 3. Embrach. 4. Schlieren. 5. Diepoldsau. 6. Neuendorf.