WM 2015 - ein Rückblick vom Chef Leistungssport

von Hanspeter Brigger, Chef Leistungssport Swiss Faustball

Die WM-Kampagne 2015 war intensiv und das Team hat einen fantastischen Teamspirit entwickelt, jeder hat hart gearbeitet für diese Mission. Jeder Spieler brachte neben den 30 Tagen „Ferien“ noch 1'500 Franken Eigenleistung für die WM-Kampagne ein. Nach dem enttäuschenden 5. Rang an der WM 2011 in Österreich, ist die Silber Medaille Balsam für Swiss Faustball. Selbstverständlich stecken wir mitten in der akribischen Auswertung und wollen wichtige Schlüsse für die Heim WM 2019 in Winterthur ziehen.

Fragen wie: Warum ging im Finale gar nichts mehr? Welche taktischen Massnahmen haben gewirkt, welche nicht? Welche Hausaufgaben muss jeder Spieler für die Zukunft erfüllen? Was gibt es für Optimierungen im Coaching und medizinischen Bereich? Welche Spieler habe das Potential und den Willen den nächsten 4-Jahres Zyklus in Angriff zu nehmen? Usw.

9 Spiele, 7 Siege, 2 Niederlagen, 21 zu 11 Sätze, 306 zu 238 Bällen. Dies sind die nackten Zahlen der 13 Tage in Südamerika.

Der Schlüssel zum Erfolg, die Essenz welche es braucht um Titel zu feiern, lässt sich nicht einfach so abrufen, für diesen Teamspirit muss gearbeitet, philosophiert und viel kommuniziert werden. Dieses Vertrauen war beim 1. EM-Titel unter Marcel Cathomas 2006 und auch in den letzten 4 Jahren zu spüren. Natürlich auch 1995, dort durfte ich diesen Spirit als Spieler erleben. Ich möchte gerne Parallelen aufnehmen zwischen der WM 1995 unter der Regie von Peter Meier (Jona) und der WM in Villa General Belgrano 2015.

2 Wochen vor der WM hat mich Stephan Jundt kontaktiert, er möchte der Delegation ein paar Gedanken mit auf dem Weg geben, ob dies in Ordnung sei? "Klar", sagte ich und war gespannt auf seine Inputs.

Auszüge aus dieser „Gute-Nacht-Geschichte“ von „Noldi“ möchte ich euch gerne mit auf den Weg geben (Link unten). Diese Zeilen haben mich sehr berührt und gewisse Zitate haben wir in die Matchvorbereitungen der WM in Argentinien einfliessen lassen. Diese Zeilen beschreiben warum ich dem Faustball seit so vielen Jahren treu bin und hoffe, dass wir aus der Nachwuchsförderung Spielerinnen und Spieler rekrutieren können, welche diesen Spirit bereit sind zu leben.

Vor allem die jüngeren Spieler fragten mich, wer ist dann dieser Stephan Jundt? 92 Länderspiele - übrigens eines mehr als Cyril "Fausto" Schreiber – hat er für die Nati absolviert. Aber egal - liest die Zeilen und Ihr könnt euch ein Bild machen. In diesem Sinne gab es sehr viele Übereinstimmungen der beiden Missionen 1995 in Namibia und 2015 in Argentinien.

Mir dem Zitat von Jundt: „Es gibt kein schöneres Gefühl, wie jenes, wenn man sich im Team sicher und aufgehoben fühlt“ wünsche ich allen ein gutes Neues Jahr.

Speziell möchte ich den 24 Staff Mitgliedern, welche die fünf Swiss Teams 2015 begleitet haben DANKE sagen. Trainer, Trainerinnen, Co-Trainer, Co-Trainerinnen, Physiotherapeutinnen, dem Arzt und den Delegationsleiterinnen und Delegationsleiter. Nicht zu vergessen, alle die Trainerinnen und Trainer in allen Schweizer Vereinen.

Die "Gute-Nacht-Geschichte" von Stephan Jundt

Das Video zum Faustball-Jahr 2015

Nostalgie: Die WM-Helden von 1995.

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