Wo Sponsoring funktionieren kann

von Max Meili / Swiss Faustball


Sponsoring im Faustball auf nationaler Ebene ist ein schwieriges Pflaster, ist doch die Reichweite von Nischensportarten via Medien überschaubar. Etwas anders sieht es dafür im lokalen und regionalen Umfeld aus. Hier können erfolgreiche Vereine oder Einzelsportlerinnen durchaus vermarket werden. Letztere vor allem auch dann, wenn sie vielleicht sogar einer Auswahlmannschaft angehören.

Den konkreten Beweis liefern die beiden Schwestern Adéla und Markéta Lang. Beide erstellten auf der Webseite der Schweizer Sporthilfe je ein Athletenprofil und fanden innert Kürze und unabhängig voneinander den Kontakt zu McDonald’s. McDonald’s ist Betreiber und Franchisegeber von Schnellrestaurants und neben der Migros umsatzmässig der grösste Anbieter in der Schweizer Gastronomiebranche. In der Schweiz gibt es bereits rund 170 solcher Lokale, die mit 8'000 Mitarbeitenden täglich gut 300'000 Gäste verköstigen.

Selbständige Unternehmer können also als Franchisenehmer ein oder mehrere Lokale führen. Die Abläufe sind hoch standardisiert, gewirtschaftet wird überraschend nachhaltig, und wenn möglich berücksichtigt man lokale oder regionale Lieferanten. Diese regionale Ausrichtung ist auch im Sportsponsoring augenscheinlich. Markéta Lang kam nach der Publikation ihres Athletenprofils sehr rasch mit dem Geschäftsführer Frank Strobel in Kontakt, der das McDonald’s in Frauenfeld führt. Er selber ist als passionierter Golfer und Tennisspieler ausgesprochen sportaffin und möchte darum lokale und regionale Athleten und Athletinnen unterstützen. Zu den Pflichten von Markéta meint Frank Strobel: «Grundsätzlich hat die Partnerathletin keine nennenswerte Pflichten, da er aber mit seiner Firma einmal im Jahr einen Cleaning Day durchführe, könne sie dort mithelfen.» Zusätzlich ist ein Bild im Lokal aufgehängt, das Markéta und ihre Rolle für McDonald’s illustriert.

 

Auch Martin Koller, der das McDonald’s im Grützemarkt Winterthur betreibt und es selber früher bis in die Nationalmannschaft der Segler geschafft hat, ist es ein Anliegen, den lokalen und regionalen Nachwuchs von Nischensportarten zu fördern. Für Adéla Lang, die kürzlich eine Ausbildung im Bankensektor begonnen hat, ein Glücksfall, denn auch Koller erwartet keine zeitraubenden Gegenleistungen. So kann Adéla genügend Zeit für ihre Leidenschaft Faustball aufwenden. Auch im McDonald’s in der Grütze hängt ein ähnliches Bild mit Adéla wie in Frauenfeld mit Markéta.

Für die insgesamt CHF 2'200.- Franken Sponsorengeld müssen die Athleten und Athletinnen neben dem Athletenprofil auf der Webseite der Schweizer Sporthilfe jährlich ihre Daten aktualisieren, insbesondere die erzielten Resultate, sportliche Aktionen und allenfalls Bilder publizieren. Das ist zusammen mit eventuellen kleinen Verpflichtungen beim Sponsoringpartner selber auch schon alles. Voraussetzung für die Förderung ist lediglich, dass die Nachwuchshoffnungen Eigeninitiative aufbringen, sich selbständig bei der Schweizer Sporthilfe eintragen und ein möglichst ansprechendes Athletenprofil erstellen. Adéla und Markéta sind auch nicht die einzigen aus dem Faustballlager, auch Lisa Walker hat bereits eine Unterstützung gefunden und Alexia Haas, Dominique Barrière, Elia Barrière und Timo Wild sind mit einem Athletenprofil vertreten. Wer also genügend Eigeninitiative zeigt und etwas Glück hat, hat reelle Chancen auf einen Sponsoringpartner und hilft erst nach dazu bei, den Faustballsport gegen aussen bekannter zu machen.

Link zur Athletenprofilseite der Schweizer Sporthilfe

Zurück